Wer intelligent fragt, erhält auch intelligente Antworten
Wenn die Antwort generiert ist – was bleibt vom Beruf des Beratens?
„Wer intelligent fragt, erhält auch intelligente Antworten.“ Lange galt dieser Satz als Selbstverständnis guter Beratung.
Doch was passiert, wenn sich intelligente Antworten heute auf Knopfdruck erzeugen lassen? Wenn KI binnen Sekunden Strategiepapiere, Handlungsempfehlungen und SWOT-Analysen liefert – günstiger, schneller, skalierbar?
Genau hier öffnet sich ein Dilemma: Der Beratungsberuf, wie er jahrzehntelang praktiziert wurde, steht unter Druck. Nicht nur durch technische Ersetzbarkeit, sondern durch den stillen Bedeutungsverlust seiner Kernelemente – Analyse, Struktur, Expertise.
Doch Beratung war nie bloß Antwortproduktion. Sie war immer auch:
Zuhören, Fragen stellen, Kontexte verstehen, Spannungen aushalten. Das, was KI (noch) nicht kann – und was besonders im Vereinsumfeld von Bedeutung bleibt: werthaltige Entscheidungen unter Unsicherheit, menschliche Resonanz, geteilte Verantwortung.
Zur Diskussion stehen daher drei Fragen:
Was macht Beratung heute noch unersetzlich – jenseits der generierten Lösung?
Welche Rolle spielt sie im Vereinskontext – als Prozess, nicht als Produkt?
Und wie schützen wir uns vor der Versuchung, jede Komplexität algorithmisch zu glätten?
Diese Diskussion will keine Antworten liefern – sondern bessere Fragen ermöglichen. Denn genau darin liegt vielleicht die Zukunft des Beratens.