Von Gendern und Glottis
Was passiert, wenn Sprache zur Bühne für Moral, Stilfragen und Satire wird? Der Text fragt nicht, ob Gendern sinnvoll ist, sondern was passiert, wenn es aus dem Ruder läuft. Es geht um Vereinsreden, Infotexte und Tagesordnungen, die vor lauter Inklusivität kaum noch verständlich sind. Und um das neue Berufsbild: die „Gender*in“. Sie wacht über Sprache, verteidigt Sichtbarkeit – auch gegen gesunden Menschenverstand. Die Frage bleibt: Muss alles gegendert werden, was einen Namen trägt? Oder darf man lachen, ohne auszugrenzen? Der Beitrag liefert keine Antworten, sondern Denkanstöße – verpackt in feinen Humor.
Humor als Einladung
Gendern im Verein kann verstörend, verbindend oder verwirrend wirken. Die einen bestehen auf korrekte Formen, die anderen sprechen einfach weiter wie bisher. Zwischen Vereinsordnung, Einladung und Antrag entfaltet sich ein sprachliches Minenfeld. Satire kann helfen, die Fronten zu entspannen – ohne zu verletzen.
Gender
Sprache ist ein Instrument – doch mittlerweile ein mit Sonderzeichen versehener Drahtseilakt. Wo früher von „Mitgliedern“ die Rede war, heißt es heute „MitgliedX“, „Mitglied:in“ oder einfach „Mensch im Verein“. Die gute Absicht verheddert sich nicht selten im Satzbau. Dabei will niemand ausschließen – aber auch nicht jedes zweite Gespräch mit einem Zungenbrecher eröffnen. Zeit für einen augenzwinkernden Blick auf eine überforderte Sprache.
Zwischen Ernst und Ironie

Die Diskussion ums Gendern ist selten sprachlich geführt – meist emotional. Genau das macht sie so explosiv. Wer sich lustig macht, wird als unsensibel gelesen. Wer alles gendert, als ideologisch. Satire erlaubt, beides aufzuspießen – ohne zu verletzen.
Vereinsrede mit Stolperstellen

Vereinsversammlungen bieten das perfekte Bühnenbild: Ehrenamtlich, formelhaft, liebevoll. Sobald ein Gender-Stern auftaucht, kippt der Redefluss. Aus „Vorstandswort“ wird „Vorständ*innenstatements“. Wer hier noch ruhig atmet, hat Übung – oder Humor. Satirische Begleitung kann helfen, statt zu spalten.
Glottis als Glosse

Der Glottisschlag gilt als akustisches Symbol für Gleichbehandlung. Doch wenn er zum Stolperstein wird, verliert Sprache an Klang. Vereine erleben das beim Vorlesen, Sprechen oder Singen. Der Text nimmt das auf – liebevoll, aber ehrlich. Denn Sprachgerechtigkeit darf nicht zur akustischen Selbstblockade werden.